Das „richtige“ Alter, wann mit dem „Toilettentraining“ begonnen werden soll, gibt es nicht. Es ist eine Frage der Kultur, aus der die Eltern stammen. In Mitteleuropa werden die Kinder vom ersten Tag an gewickelt. Die Windeln nehmen den Urin und den Kot auf. Die meisten Eltern nutzen Wegwerfwindeln. Nach dem Wickeln werden die vollen Exemplare in den Müll geworfen. Früher wurden Stoffwindeln genutzt.

Diese mussten dann immer wieder gewaschen und getrocknet werden. Die Mühseligkeit dieser Arbeit hat bei den Eltern früh den Wunsch geweckt, dass die Kinder „sauber und trocken“ werden sollen.

Ab welchem Alter ohne Windel?

Die Entwicklung der Kleinen wurde oft genug mit Zwängen und Bestrafungen beeinflusst. In den Ländern, wo dies nicht der Fall war, lernten die Kinder früh und unbeschwert ihren Schließmuskel kontrollieren. In einigen Bereichen der Erde sind Kleinkinder schon ab dem Alter von einem Jahr ohne Windel unterwegs.

Wie lernt ein Kind den Schließmuskel zu kontrollieren?

Unsere Kinder wachsen von Beginn an mit dem Wickeln auf. Sie nehmen daher kaum wahr, wenn der Urin den Körper verlässt. Viele erkennen das Pipi zum ersten Mal, wenn sie im Sommer nackt im Garten oder Planschbecken spielen. Mit Erstaunen beobachten sie die warme Flüssigkeit an ihren Beinen.

  • Das ist der Augenblick, wo Eltern die Töpfchen einführen können. Mit der notwendigen Aufmerksamkeit werden sie sehen, wann das nächste Mal Urin den Körper verlassen wird. Ist den Kindern der Vorgang bekannt, kann es nun rechtzeitig zum Töpfchen gebracht werden.
  • Fließt der Urin dort hinein, freuen sich die Kinder, wenn die Eltern ihr „Geschenk“ ausreichend würdigen. Der Schließmuskel wird auf diese Weise immer besser trainiert.

Wie die meisten anderen Muskeln auch, kann er bewusst gesteuert werden. Hat das Kind einmal erkannt, dass es dazu fähig ist, wird es die Bestätigung der Eltern mit Freude erwarten.

Was beeinflusst das Töpfchentraining positiv?

Es ist wichtig, die Entwicklung des eigenen Kindes genau wahrzunehmen. Nicht jeder Mensch entwickelt sich in dem gleichen Tempo.

Beim Benutzen des Töpfchens oder der Toilette sind die Eltern auf die Motivation der Kleinen angewiesen. Bei vielen Kindern wird zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr die Windel lästig. Sie wollen nicht mehr wie ein Baby gewickelt werden.

Diese Veränderung kann von den Eltern als Anlass genutzt werden. Jeder Erfolg im Training sollte positiv bestärkt werden. Misserfolge werden im besten Fall hingenommen. Strafen sind hier vollkommen deplatziert. Das Kind wird selber enttäuscht sein. Die Eltern sollten es in seinem Bemühen bestätigen. Mit der Zeit sind die Erfolge in der Mehrzahl. Nun kann das Training auf die Nacht ausgedehnt werden.

Was hilft, damit das Kind nachts trocken bleibt?

Damit auch nachts auf die Windel verzichtet werden kann, sollte der Tag schon ohne Hilfe gemeistert werde. Der Zeitpunkt ist daher wieder von der Entwicklung des einzelnen Kindes abhängig. Es gibt verschiedene Tricks, die den Übergang zum Bett erleichtern.

Tipps zum Trocken werden für Kinder

Jeden Abend geht das Kind vor dem Einschlafen noch einmal zur Toilette. Dies vereinfacht dem Schließmuskel seine Arbeit. Eine volle Blase lässt sich schwerer kontrollieren. Damit sie sich nicht in der Nacht zu stark füllt, sollte vor dem Einschlafen nicht mehr so viel getrunken werden. Das ist für das Kind nur dann gesund, wenn tagsüber genügend Flüssigkeit aufgenommen wurde.

Ein Nachtlicht kann dem Kind erleichtern, den Weg zur Toilette zu finden. Wird es jetzt im Dunkeln wach und muss Pipi machen, kann es dies selbstständig erledigen.

Zu Beginn kann es geschehen, dass auch das Bett nass wird. Eine wasserdichte Unterlage zwischen Laken und Matratze sorgt für Sicherheit. Das Bettlaken wird in dem Fall entfernt und ein trockenes über die Matratze gezogen. Schon kann das Kind entspannt weiterschlafen. Wer sehr tief schläft, kann den Schließmuskel schwerer wahrnehmen.

Was tun, wenn mein Kind mit 5 Jahren noch ins Bett macht?

Die meisten Kinder sind in diesem Alter schon unfallfrei trocken. Ab und zu kann immer ein Malheur passieren. Ist das Bett in diesem Alter regelmäßig nass, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden.

  • Es gibt körperliche und psychische Ursachen, die das nächtliche Einnässen begünstigen. Hat der Urologe körperliche Ursachen ausgeschlossen, kann es daran liegen, dass in diesem Bereich eine Entwicklungsverzögerung vorliegt.

Obwohl die meisten Kinder in diesem Alter schon zuverlässig trocken sind, ist auch eine Ausnahme der Regel möglich. In manchen Fällen kann es noch einige Jahre dauern, bis Gehirn und Schließmuskel zusammenarbeiten. In einigen Fällen haben eine Klingelhose oder -decke geholfen. Sie signalisiert durch das Geräusch, wenn Kontakt mit Flüssigkeit entstanden ist. Das Kind wacht von dem Ton auf, geht zur Toilette und kann dann entspannt weiter schlafen.

Hilfsmittel & Zeit – Geduld ist wichtig

Manche erleben diese Hilfsmittel als bedrückend. In diesem Fall kann es vorteilhaft sein, dem Kind einfach noch die notwendige Zeit zu gönnen. Die Eltern können mit dem Kind gemeinsam Strategien entwickeln. Es wird so in den gesamten Prozess positiv eingebunden. Stress und Ärger wirken sich immer negativ auf den Ablauf aus. Positive Unterstützung und Lob vermitteln dem Kind, dass seine Bemühung wertgeschätzt wird.

  • Fazit: In jedem Alter ist die positive Unterstützung durch die Eltern ein wichtiger Motivator. Schon die ganz Kleinen werden verstehen, wenn die Eltern sich über eine trockene Windel freuen. Der Gang zum Töpfchen ist dann die Belohnung und wird mit ihnen gefeiert.

Wird später auch in der Nacht keine Windel mehr getragen, fühlen sie sich groß. Jeder Entwicklungsschritt wird leichter geschafft, wenn er ohne Druck erreicht wird. Die Gelassenheit der Eltern vermittelt den Kindern Mut und Zutrauen. Missgeschicke passieren, sollten aber nicht übermäßig wichtig genommen werden.

Die Kinder lernen dadurch, dass Stolpern geschieht. Aufstehen und Weitergehen sind aber die Eigenschaften, die von den Eltern gelobt werden. Auf diese Weise können die alltäglichen Hindernisse des Lebens von den Kindern ohne Furcht gemeistert werden.

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